Tutanchamun
Früher auch Tut-Ench-Amun
Tutanchamun-Ausstellung
in Hamburg
Bilder und
Informationen
Die Ausstellung zeigt 1:1-Replikationen des Grabes von Tutanchamun und der darin gefundenen Gegenstände. Die erste Reaktion könnte sein: Ach, doch nur Kopien.
Es gibt aber einen entscheidenden Vorteil: Im Gegensatz zu den Originalen in den Museen kann man sich frei zwischen den Gegenständen bewegen, sie in Ruhe von fern und nah betrachten und fotografieren. Die Replikationen sind aufwendig gestaltet und perfekt präsentiert, die meisten ohne gläserne Trennwände und Abstandhalter. Dadurch bekommt man einen sehr realistischen Eindruck des Grabes und seiner Artefakte.
Tutanchamuns Felsengrab KV62
Schon die Gesamtansicht der Vorkammer
des noch eingeräumten Felsengrabes KV62, so wie es Howard Carter 1922 im Tal der Könige entdeckte, sieht man in dieser Form nur auf alten Schwarzweiß-Fotos von Harry Burton, kann es hier aber sehr realistisch erleben wie sonst nirgends auf der Welt.
Juja und Tuja
Finanziert von dem amerikanischen Unternehmer Theodore M. Davis führten Ägyptologen schon 1903 und 1912 Ausgrabungen im Tal der Könige durch. Die Arbeiten wurden damals schon geleitet und beaufsichtigt von Howard Carter als Generalinspektor der Monumente Oberägyptens. 1905 entdeckte dabei James Edward Quibell das Grab des Juja, eines hochrangigen altägyptischen Beamten der 18. Dynastie (Neues Reich) und seiner Gemahlin Tuja. Ihre Tochter Teje war die Große königliche Gemahlin von Amenophis III. und Mutter von Amenophis IV. =Amenhotep IV., der später als Echnaton
berühmt wurde. Damit waren Juja und Tuja wahrscheinlich Urgroßeltern Tutanchamuns.
Im Winter 1906 fand man einen weiteren Hinweis auf Tutanchamun. Es war eine kleine blaue Keramiktasse mit seiner Kartusche und in den Folgejahren noch einige vage Hinweise wie beschädigte Reste von Goldfolien, die Tutanchamun und seine Gattin Anchesenamun (Anches-en-Amun) zeigen konnten. Man nahm an, dass die Gegenstände altägyptische Grabräuber auf ihrer Flucht verloren haben, so glaubte man, dass Tutanchamuns Grab verschollen und zerstört ist. Howard Carter kam jedoch zu dem Schluss, dass es sich dabei nicht um Grabbeigaben, sondern um Überreste der Arbeiten zur Einbalsamierung oder eines Begräbnisbanketts handeln könnte.
Ab 1914 verfolgten der wohlhabende Lord Carnarvon und Howard Carter die Spur des Grabes. Im Winter 1921/1922 begannen sie zu resignieren, vermuteten das Tal der Könige für archäologisch erschöpft und waren kurz davor, aufzugeben. Im Herbst 1922 überredete Carter Lord Carnarvon, der die Konzession für Ausgrabungen im Tal der Könige innehatte, ihm noch einen Winter lang Grabungen auf eigene Kosten zu genehmigen…
Kanopenschrein
Der vergoldete Kanopenschrein, umstanden von vier Schutzgöttinnen. Er enthielt den Kanopenkasten (Kanopentruhe, Eingeweidekasten) des Tutanchamun (im Bild links).
Kanopenkasten (Kanopentruhe), Kanopengefäße
Der Kanopenkasten besteht aus Alabaster (Kalkspat) mit eingearbeiteten Reliefs, ist bemalt und enthielt wiederum die Kanopengefäße mit den inneren Organen des Pharaos, Lunge, Magen, Leber und Gedärme, die bei den Mumifizierungsarbeiten entfernt wurden. Die Inschriften beziehen sich auf die alte Kriegsgöttin, Schöpfergöttin, Muttergöttin und Totengöttin Neith und die Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie, Isis.
Die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun
Im November 1922 nahm Howard Carter die Grabungen wieder auf, indem er den Schutt vor dem Grab Ramses VI. wegräumen ließ. Nach dem Abreißen von Bauhütten aus der Zeit der 20. Dynastie entdeckte man dann eine Treppenstufe. Die Treppe führte schließlich zu einer Tür im Felsen, von der bis zum Abend nur der oberste Teil freigelegt war mit einem Siegel der Nekropole von Theben. Er ließ die Treppe wieder zuschütten und schrieb ein Telegramm an Lord Carnarvon, der am 23. November 1922 mit seiner Tochter Lady Evelyn Herbert eintraf. Nach dem Freilegen der Tür kam ein Siegel des Pharaos Tutanchamun zum Vorschein. Nach einem Felsengang folgte eine weitere Tür. Man brach ein Loch hinein und es entwich heiße Luft aus dem Raum dahinter. Mit einer Kerze beleuchtet sah Carter "merkwürdige Tiere, Statuen und Gold …" und "wunderbare Dinge!". Es handelte sich um die Vorkammer von Tutanchamuns Grab.
Diese Skulptur, welche die
Geburt von Tutanchamun aus einer Lotosblume auf dem Ur-Meer Nun
darstellt, wurde schon vor der Tür zur Vorkammer gefunden, offenbar zurückgelassen von hastig fliehenden Grabräubern. Sie besteht aus Holz mit bemaltem Stuckgips. Den Ur-Ozean symbolisiert der blaue Sockel, dessen Farbe auf dem Bild leider schlecht erkennbar ist.
Nun ist in der antiken Mythologie Ägyptens der Gott des Ur-Ozeans, der vor der Schöpfung der Welt existierte, das Chaos des Ursprungs. Erste Hügel erhoben sich daraus bei der Schöpfung, und daraus entstand die Welt. Der Ur-Ozean wurde zu einem unterirdischen Meer, was sich vielleicht auf das Grundwasser bezieht. Die alljährlichen Nilfluten entspringen daraus in einem ewigen Kreislauf, indem der Nil wieder in den Ur-Ozean zurückfließt und daraus neu entspringt. Im Schlaf reisten die Menschen durch das Urmeer des Nun und verjüngten sich dabei.
Die Sargkammer
In der Sargkammer fanden Carter und Lord Carnarvon einen Totenschrein aus vergoldetem Zedernholz, der fast den ganzen Raum ausfüllte. Das Siegel war erbrochen, was den Archäologen Sorgen bereitete. Nach dem Öffnen dieses äußeren Schreins stießen sie darin jedoch auf einen weiteren kleineren, dessen Siegel intakt waren, und darin noch auf einen dritten und vierten Totenschrein. Alle sind in der Ausstellung nebeneinander angeordnet und man kann sie in Ruhe ganz nah betrachten. Die drei Totenschreine mussten im Grab nacheinander zerlegt, gekennzeichnet und in Einzelteilen hinausgeschafft werden.
Der Sarkophag und die Särge
Im inneren Schrein fanden sie schließlich den äußeren Sarkophag des Tutanchamun aus Quarzit, darin zwei weitere Särge aus vergoldetem Holz, verziert mit Halbedelsteinen. Darin wiederum den innersten Sarg aus massivem Gold mit der Mumie des Pharaos Tutanchamun.
Vorne der innerste Sarg mit der berühmten Totenmaske, die allein schon aus 11 kg reinem Gold besteht. Dahinter einer der äußeren Särge aus vergoldetem Holz
Die Totenmaske des Tutanchamun
Bestehend aus über 10 kg Gold und verziert mit Lapislazuli und anderen Halbedelsteinen ist die Totenmaske des Tutanchamun wohl eines des berühmtesten Kunstwerke der Welt. Das Gesicht zeigt Osiris, den ägyptischen Totengott, und viele sind der Meinung, dass sie ursprünglich nicht für Tutanchamun hergestellt wurde. Da er nur um die 20 Jahre alt wurde, haben möglicherweise seine Eltern oder andere Verwandte, die ihn liebten, dafür gesorgt, dass die Maske und vielleicht auch andere Grabbeigaben für ihn verwendet wurden.
Tutanchamuns Goldener Thron
Auch bei dem bekannten zeremoniellen Thron des Tutanchamun ist man sich sicher, dass er ursprünglich nicht für ihn, sondern schon zur Zeit Echnatons und Nofretetes gefertigt wurde. Bei Untersuchungen 1995 und 2014 fand man verdeckt den Namen Neferneferuaton (Thronname Anch-cheperu-Re). Besonders die Rückenlehne wurde umgestaltet und zeigt jetzt Tutanchamun mit seiner Großen königlichen Gemahlin Anchesenamun unter den Strahlen des Sonnengottes Aton. Er besteht aus vergoldetem Holz mit Einlagen aus buntem Glas, Halbedelsteinen, Fayence, Silber und Stein.
Tut-anch-Aton - Tut-anch-Amun
Die einseitige Verehrung des Gottes Aton unter Echnaton hat Tutanchamun abgeschafft und den alten Göttern wieder mehr Geltung verliehen. Dabei hat er auch seinen ursprünglichen Namen Tut-anch-Aton wieder in Tut-anch-Amun geändert. An den beiden Armlehnen des Throns sind beide Varianten zu finden.
Uräusschlangen
Sich aufbäumende Kobras mit Sonnenscheiben sind als Uräusschlangen Schutzsymbole, die mit dem Gluthauch ihres Feueratems Feinde abwehren. Oft findet man sie auch als Fries an Gebäuden oder über Hauseingängen. Sie sind auch der Wegbereiter der Sonne und die Schutzwesen gegen die Feinde des Sonnengottes.
Auf der Rückseite der Rückenlehne des goldenen Throns von Tutanchamun findet man vier Uräusschlangen aus Gold und dem blauen Mineral Lapislazuli. Sie schützen offenbar den Pharao gegen Gefahren, die sich von hinten nähern könnten.
Kobrakragen, Falkenkragen
Die Mumie Tutanchamuns war mit mehreren Kragen aus dünnem getriebenem Goldblech geschmückt. Sie dienten nicht dazu, alltäglich getragen zu werden, sondern wurden speziell als Totenschmuck hergestellt. Die geflügelte Kobra-Schlange ist ein Symbol für die Göttin Uto, der Landesgöttin von Unterägypten. Sie breitet ihre Flügel zum Schutz des Pharaos aus. Der häufig zu findende Falkengott ist das Tier des Königs und symbolisiert den Schutz durch den Himmelsgott Horus.
Goldblech-Amulette
Zwei Amulette von Vögeln aus getriebenem Goldblech gab man Tutanchamun mit auf die Reise durchs Totenreich. Es handelt sich um die Darstellung der Himmelsgöttin Nechbet (auch Nechebet, Nekhbet oder Nekhebet) in der Gestalt von Geiern als Herrin von Oberägypten. Auch die Mutter-Göttin und Schutz-Göttin Mut aus Theben konnte Geier-Gestalt annehmen.
Bei dem Doppelschlangen-Amulett aus zwei aufgerichteten Kobras handelt es sich um die Schutzgöttin Uto (auch Wadjet) als Symbol für die vereinten Länder Oberägypten und Unterägypten.
Paradewagen, Jagdwagen, Streitwagen
Insgesamt 6 zerlegte Wagen fand man in Tutanchamuns Grab. Warum so viele? Auch in der Totenwwelt konnte er ja nur mit einem fahren. Streitwagen waren ein Symbol für Macht und königlichen Status, was ihm auf seiner Reise durch die Unterwelt die Wiedergeburt und das ewige Leben erleichterte. Einige hatten Gebrauchsspuren wie abgenutzte Räder, und er war wahrscheinlich schon zu Lebzeiten damit gefahren.
Möglicherweise war er zum Ende seines Lebens hin durch seine verschiedenen Krankheiten mit 19 Jahren auch schon gehbehindert, und so konnten sie ihm für seine Fortbewegung durch die mystische Unterwelt nützlich sein. Die Ausfahrt des Pharaos mit dem Paradewagen wurde in Amarna als Spiegelbild der Himmelsfahrt des Sonnengottes angesehen. Der Himmelsgott Horus schmückt die Deichsel.
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